In diesem Blog Post beleuchten wir die Bereiche der IT-Security auf Basis der NIS-2-Richtlinie, die im Herbst 2024 in Kraft treten wird. Mit ihr soll europaweit die Cybersicherheit innerhalb der Mitgliedstaaten gestärkt werden und ein hohes gemeinsames Sicherheitsniveau für Netz- und Informationssysteme gewährleistet werden. Deutschlandweit müssen über 25.000 Unternehmen aktiv werden und entsprechende Maßnahmen umsetzen. Die relevantesten Fragen haben wir in diesem Blog Post beantwortet.
IT Security in Zeiten von Cyberangriffen: Ganzheitlicher Ansatz, praktische Tools
Doch auch Unternehmen, die nicht direkt von der NIS-2-Richtlinie betroffen sind, sollte dieser Fakt aufmerksam werden lassen: Europaweit steigt die Zahl der Cyberangriffe und ist laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik so hoch wie nie zuvor. Insbesondere der Mittelstand hat immensen Nachholbedarf in Bezug auf IT-Sicherheit – auf dem Spiel steht nicht weniger als eine zukunftssichere, stabile IT-Landschaft und letztlich auch die Geschäftsfähigkeit im Falle eines Angriffs.
Wir haben die NIS-2-Richtlinie zum Anlass genommen, uns die unterschiedlichen Bereiche der IT Security genauer anzusehen. Wo fängt IT-Sicherheit an? Wie könnte ein ganzheitlicher Ansatz aussehen und in welchem Feld eignen sich praktische Tools, um für eine sichere IT-Landschaft zu sorgen?
Die Bereiche der IT Security
Unser Überblick soll Klarheit schaffen – sowohl für Unternehmen, die direkt von NIS-2 betroffen sind und schließlich aber für alle Organisationen, die sich eine solide IT wünschen und so mit ihrem Unternehmen sicher durch diese Zeiten segeln möchten.
Und noch ein Hinweis für kleine und mittlere Unternehmen: Die Landschaft der IT-Bereiche mag groß sein und jedes Feld für sich ist zweifelsohne wichtig – und dennoch können auch kleine Optimierungen in der IT-Umgebung ein wahrer Boost für die IT Security und letztlich auch die gesamte Organisation sein. Wie das in der Umsetzung aussehen könnte? Kontaktieren Sie uns gern für weitere Details.
1. Bereich: Präventive Maßnahmen, Zugriffskontrolle und Sicherheit
Bei der IT-Sicherheit gilt ganz klar: Vorbeugen statt nachsorgen. Mit präventiven Maßnahmen werden bestehende Systeme und Netzwerke geschützt und potenzielle Bedrohungen im besten Fall nicht nur erkannt, sondern auch direkt abgewehrt. Sie sind der erste, wichtige Schritt, um eine erste starke Verteidigungslinie aufzubauen. Die Bandbreite der präventiven Maßnahmen umfasst neben Tools auch die Sensibilisierung und das Aufschlauen von Mitarbeitern. Was Unternehmen ganz konkret für ihren Schutz tun können:
- Netzwerksicherheit: Durch die Implementierung von Firewalls, Intrusion Detection Systems und Anti-Malware-Software können Bedrohungen von außen erkannt und abgewehrt werden.
- Zugriffskontrolle: Strenge Passwortrichtlinien in Kombination mit Multi-Faktor-Authentifizierung bzw. rollenbasierten Zugriffsrechten stellen sicher, dass nur autorisierte Personen auf sensible Daten zugreifen können.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates: Die einfachste Maßnahme für sichere IT-Systeme
- Training von Mitarbeitenden: Für IT-Security zu sensibilisieren kann ein Boost für das gesamte Unternehmen sein.
Unser Credo lautet: IT-Sicherheit kann auch unkompliziert und persönlich sein. Bei welchen Maßnahmen benötigen Sie Unterstützung?
2. Bereich: Erkennung und Reaktion im Ernstfall
Alle oben genannten Punkte bieten eine sehr gute Basis. IT Security auf höchstem Level geht aber noch weiter: Denn auch für den Ernstfall braucht es Lösungen und es lohnt sich, sich in ruhigen Zeiten damit auseinander zu setzen – ganz generell oder, falls betroffen von NIS-2, zwingend.
Zusätzlich zu den präventiven Maßnahmen erfordert die NIS-2-Richtlinie nämlich ein System zur Erkennung von Sicherheitsvorfällen. Nur so können Unternehmen rasch und koordiniert darauf reagieren und dadurch Schaden minimieren sowie die Integrität der Systeme bewahren. Folgende Aspekte zählen zu diesem Bereich:
- Incident Response Plan: Mit einem detaillieren Reaktionsplan, der regelmäßig aktualisiert wird, werden Rollen und Verantwortlichkeiten für den Ernstfall klar definiert.
- Sofortmaßnahmen: Betroffene Systeme werden isoliert, um die Ausbreitung des Schadens zu verhindern.
- Kommunikation: Teams, Kunden und Partner müssen informiert werden, um Transparenz und Vertrauen zu gewährleisten.
Und auch in diesem Fall gilt: Eine gute Vorbereitung und ein klarer Plan für den Schadensfall können Auswirkungen erheblich reduzieren und dazu führen, dass IT-Teams und betroffene Abteilungen schneller wieder zur Normalität zurückkehren können.
Wichtig für Unternehmen, die von NIS-2 betroffen sind: Im Falle eines Sicherheitsvorfalls muss dieser den nationalen Behörden gemeldet werden. Nur so kann die Cybersicherheit auf nationaler und europäischer Ebene verbessert werden.
3. Bereich: Wiederherstellung nach einem Angriff
Die NIS-2-Richtlinie fordert Unternehmen auf, Pläne für die Wiederherstellung nach einem Cyberangriff zu entwickeln. Aber auch für Unternehmen, die nicht betroffen sind, kann sich eine solche Strategie langfristig auszahlen, damit die Geschäftsfähigkeit nach einem Angriff weiter bestehen bleiben kann. Und im besten Fall wird nicht nur ein Plan, sondern direkt auch konkrete Lösungen ausgearbeitet. Woran Sie feilen sollten, um gegen zukünftige Angriffe gewappnet zu sein:
- Datensicherung und -wiederherstellung: Regelmäßige Backups und ein robustes Wiederherstellungsverfahren stellen sicher, dass Daten im Falle eines Angriffs schnell und vollständig wiederhergestellt werden können.
- Systemwiederherstellung: Die betroffene Infrastruktur wird wieder hergestellt und in diesem Zusammenhang geprüft, dass alle Sicherheitslücken geschlossen sind und keine Schadsoftware mehr vorhanden ist.
- Post-Incident Review: Ursachen des Vorfalls sollten identifiziert und zukünftige Sicherheitsmaßnahmen verbessert werden.
Was also nach einem Angriff zählt: Nicht nur die angegriffenen Systeme schnell und umfassend wiederherstellen, sondern sich auch die Zeit für eine kritische Analyse nehmen und auf dieser Basis nachrüsten.
Sie möchten konkrete Schritte in Richtung IT-Sicherheit gehen? Ob Cloud-Backups mit Keepit, Passwort-Management mit Netwrix oder Multifaktor-Authentifizierung mit Yubico: Wir unterstützen Sie mit starken Partnern und vor allem mit persönlicher Beratung und maßgeschneiderten Ansätzen.
4. Bereich: Compliance und Richtlinien
Die NIS-2-Richtlinie legt außerdem ein Augenmerk auf Compliance und Richtlinien, die gesetzliche Vorschriften und / oder branchenspezifische Standards einhalten und Best Practices entsprechen. Betroffene Unternehmen müssen aktiv werden, aber auch für Unternehmen, die nicht von NIS-2 betroffen sind, ist der Bereich sinnvoll:
Durch klare Richtlinien, stets aktualisierte Abläufe und geschulte Mitarbeitende kann in der IT-Sicherheit eine gewisse Routine entstehen. So können Ressourcen frei werden, die dann wiederum in die Vision, die Ziele und den Unternehmensaufbau fließen können. Folgendes sollte bedacht werden:
- Richtlinienentwicklung: Erstellung und regelmäßige Aktualisierung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren, die den gesetzlichen Anforderungen und Best Practices entsprechen.
- Audits und Bewertungen: Durchführung regelmäßiger Sicherheitsbewertungen und Audits, um die Einhaltung der Richtlinien zu überprüfen und Schwachstellen zu identifizieren
5. Bereich: Integration mit anderen Systemen
IT-Systeme interagieren heute häufig mit anderen Systemen und Prozessen. Die NIS-2-Richtlinie legt darauf ein besonderes Augenmerk und auch generell empfehlen wir, die gesamte Tool-Landschaft und entsprechende Integrationen ganzheitlich zu betrachten, um eine umfassende Sicherheitsstrategie erstellen zu können. Folgende Bereiche sollten in diesem Bezug beachtet werden:
- Systemübergreifende Integration: Sicherheitslösungen sollten nahtlos in Systeme integriert sein, um eine umfassende Überwachung und Reaktion zu ermöglichen.
- Automatisierung: Automatisierungstools können helfen, um Sicherheitsprozesse zu optimieren und die Reaktionszeiten zu verkürzen.
- Übergreifende Zusammenarbeit: Der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Abteilungen und externen Partnern kann für schnelle und koordinierte Reaktionen im Ernstfall sorgen
Eine effektive Integration und der Fokus auf alle ineinandergreifenden Systeme verbessert also letztlich die Gesamtleistung der Sicherheitsmaßnahmen und stellt sicher, dass alle Teile der IT-Infrastruktur optimal geschützt sind.
Fazit: Es braucht einen umfassenden Blick auf die Bereiche der IT-Security
Gelungene, zukunftsfähige IT-Sicherheit ist ein Zusammenspiel aus Strategie, Prozessen und Support durch passende Tools. Zu bedenken ist immer ein umfassender Blick auf alle Bereiche der IT und sogar des Unternehmens sowie eine ehrliche Analyse: Wo muss nachgerüstet werden? In welchen Aspekt sollten dringend noch personelle und finanzielle Ressourcen fließen?
All diese Bereiche anzupacken, kann auf den ersten Blick herausfordernd wirken. Daher ein motivierendes Wort zum Schluss: Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern die ersten bzw. nächsten Schritte gehen. Dann sind Sie eh schon auf dem richtigen Weg. Und falls Sie sich doch verirren oder nicht mehr weiterwissen: Wir unterstützen gern und gestalten mit Ihnen gemeinsam einen passenden Plan für die IT-Security in Ihrem Unternehmen.
Julia Mayer
Sie müssten eigentlich aktiv werden, aber irgendetwas kommt immer dazwischen? Melden Sie sich und wir erörtern, ob und welche Schritte relevant sein könnten – und zwar ganz unverbindlich, versprochen.
Julia Mayer
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