Kabel – die technische Bandbreite wird hier in einem Cluster zur Zeit typischerweise an 500 Anschlusspunkte verteilt. So bleiben von theoretischen Gigabit-Bandbreiten nur noch Megabit/s übrig. Aber es gibt durchaus Konstellationen in denen Kabel für kleine Niederlassungen interessant sein kann. Ist ihr Geschäft in einem Wohngebiet? Dann stehen die Chancen gut, dass Ihr Cluster tagsüber nicht ausgelastet ist. Dafür wird am Abend eine entsprechene Auslastung durch die Feierabend-Surfer zu erwarten sein. Grundsätzlich ist es vorstellbar, dass die Kabelbetreiber Ihre Netze weiter segmentieren und so eine bessere Performance erzielen. Die Modems / Endgeräte orientieren sich hier qualitativ am Privatkundenbudget.
FTTC, FTTB – Fibre to the curb oder building – Glasfaser am Straßenrand und Glasfaser im Gebäude. Hier wird der Anschluss für die letzten Meter über VDSL – Technologie realisiert. Damit können symmetrische und asymmetrische Bandbreiten zwischen 25 Mbit/s und 300 Mbit/s realisiert werden. Die Endgeräte sind hier üblicherweise auch im unteren Preissegment und müssen selber gemanaged werden. In diesem Segment gibt es symmetrische Bandbreiten und Business-Anbieter und man kann durch Einsatz hochwertiger Router die Gesamtqualität verbessern. “Shared Infrastructure” bedeutet, dass der Ausfall eines Netzknotens immer ein ganzes Haus oder einen ganzen Strassenzug “schachmatt” setzt.
FTTP – Fibre to the Premise – Glasfaser in die Mietfläche. Diese Technologie entspricht der von planet 33 empfohlenen Glasfaseranbindung bei der Equipment vom Carrier und die Glasfaser in der Mietfläche aufgebaut wird. Der Router wird vom Carrier gemanaged und ist in der Regel ein hochwertiges Endgerät. Natürlich gibt es auch bei einem Glasfaser-Produkt Konzentratoren und zentrale Komponenten, die ausfallen könnten. Diese sind aber so hochwertig, dass deren Ausfallhäufigkeiten (MTTBF) angeben werden mit einem Vorfall in hundertausenden von Stunden. Natürlich spielen viele andere Faktoren noch in die effektive Verfügbarkeit mit hinein. Ausnahmen in dieser Gruppe bilden die 1&1 Glasfaser Direkt Anschlüsse, bei denen eine dedizierte Glasfaser mit einer Fritzbox vermarket wird.
Die Funktechnologie empfiehlt die planet 33 AG aus zwei Gründen: Zum einen können hier Gebäude versorgt werden, für die ein Glasfaserausbau zu teuer ist. Über WLL können Bandbreiten von 50 Mbit/s und 400 Mbit/s symmetrisch realisiert werden. Voraussetzung ist ein Sichtprüfung vom Dach des eigenen Büros zur Basis-Station des Carriers. Zum anderen ist die Service-Qualität hoch, da die Funk-Technik direkt vom Carrier betrieben wird und keine Drittlieferanten im Access-Bereich benötigt werden. Über WLLs lassen sich also auch gut medienredundanten Anbindungen realisieren. Ein WLL – Funkstrecke über 10 km ist ausfalltechnisch sehr stark entkoppelt von der Kabelinfrastruktur eines Hauses oder eines Straßenzuges. Bei extremen Witterungsbedingungen (Starkregen und hohe Luftfeuchtigkeit) kann die Performance beeinträchtigt sein.
Im Rahmen unserer Rapid-Deployment Dienste und Ausfallsicherung setzen wir mit gutem Erfolg LTE Router ein. Zur Zeit können wir auf diesem Produkt noch keine feste IP-Adresse bieten. In Ausnahmefällen kann eine LTE Router auch eine Dauerlösung sein, die für den Betrieb von Sprache- und Datendiensten geeignet ist.
Ein dedizierter Glasfaseranschluss hat eine garantierte Verfügbarkeit von bis zu 99,9% – das ist abhängig von den verwendeten höherwertigen Geräte und Installationen.
Leider hat auch ein Fibre-to-the-Building Produkt, dass mit VDSL Technologie aufgrund von kürzeren Kupferkabeln mehr Bandbreite liefern kann als ein VDSL von der Strasse, das Problem der Hausverteilung und des Mini-DSLAMs im Haus.
Kupferbasierte Produkte haben als Schwachstelle die Unterverteiler und den Hausverteiler. Aus unserer Erfahrung mit diesen Produkten kennen wir vor allem die Verschaltungsfehler am Vormittag. Während der Nachbar seinen neuen Anschluss geschaltet bekommt, wird das eigene Kabel im gleichen Objekt abgerissen. Eine Entstörung dauert dann wenigstens 6h und oft auch bis zum nächsten Arbeitstag. Gesamtverfügbarkeiten die von dem Betreiber des Kupfernetzes angeboten werden, liegen oft nur bei 98,5% Verfügbarkeit über das Jahr – d.h. bis zu 6 Tage Vollausfall stellen hier für den Vorlieferanten zunächst kein Problem dar.
Was passiert bei einem Stau auf der Umgehungsstrasse hinter dem Firmengelände? Aus unserer Erfahrung mit LTE, kann die Performance bei einer plötzlichen Auslastung der lokalen Mobilfunk-Zelle ganz drastisch in die Knie gehen.
Ein Beispiel: Eine Werkzeugmaschine wird jahrelang über eine LTE Router ferngewartet und aktualisiert. Ausgerechnet an dem Tag einer großen Umstellung mit hohem Fernwartungsbedarf kommt es zu einer Umleitung des Verkehrs. Auf der Umgehungsstrasse hinter der Firma stauen sich hunderte von Autos, die Mobilfunkzelle tut was sie kann, aber mehr als einige hundert Bits kommen bei der
Werkzeugmaschine nicht an. Der Update-Vorgang ist angestossen und kann nicht unterbrochen werden, ohne einen Totalausfall der Steuerung zu provozieren.
Kann der Auftrag warten bis der Stau vorbei ist – alles gut. Ist der Kurier für den nächsten Mittag bereits bestellt und ist on-demand-Fertigung eine Spezialität des Unternehmens? – vielleicht sollte man hier doch an eine “langweilige” 2 Mbit/s Leitung als Backup nachdenken.