
Buzzwords Digitalisierung
Wenn Sie digital mitreden möchten, dann sollten diese Buzzwords zu Ihrem Repertoire gehören
Wenn digitale Profis über digitale Transformation sprechen gibt es eine Menge überstrapazierter, vager und zweideutiger Schlagworte. Wie in anderen Branchen auch, liebt man es in der Welt der digitalen Transformation, alle Arten von Schlagwörtern zu kreieren.
Im Wesentlichen geht es immer darum, den Wert einer Entwicklungsstufe auszudrücken und eine andere Sprache zu sprechen, um sich einzigartig darzustellen. Dabei ist manchmal nicht so ganz klar, ob alle wissen, was diese Schlagworte denn eigentlich bedeuten.
Grund genug den Versuch zu starten, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Schlagwortliste ein wenig Licht ins Dunkel bringen und mit praktischen Beispielen zeigen kann, wie Sie in Ihrem Unternehmen verwendet werden können.
Unsere Top Buzzwords der digitalen Transformation
Humancentric
Der Begriff “Humancentric” bedeutet, dass es sich um Technologien oder Veränderungen handelt, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und von ihm angepasst werden können.
Wir lehnen uns jetzt mal aus dem Fenster und behaupten, dass keine Technologie allein von Menschen leicht angepasst werden kann. Man braucht ein organisatorisches Veränderungsmanagement (oder in modern: Change Management), um die Menschen bei der Umstellung und der Einführung von Technologie zu unterstützen. Der Begriff “Humancentric” suggeriert, dass die Technologie selbst leicht angepasst werden kann.
Technologie hat sich zwar weiterentwickelt und ist intuitiver geworden, mit besseren Benutzeroberflächen und Prozessen – aber für die meisten Unternehmen ist es immer noch eine große Umstellung. Wenn Sie den Begriff “Humancentric” hören, sollten Sie ihn nicht als Patentrezept betrachten. Betrachten Sie ihn vielmehr aus der Perspektive des organisatorischen Wandels und der Adaption.
Resiliency
Wir hören oft von resilienten Organisationen oder von Resiliency (Resilienz/Belastbarkeit in Deutsch) als Priorität bei jeder Art von Transformation. Aber… was genau bedeutet das? Wenn wir an Resiliency denken, denken wir an Flexibilität. Wir denken an eine gewisse Agilität und an die Fähigkeit von Organisationen, sich an veränderte Situationen anzupassen.
Denken Sie an die Pandemie und wie sie sich auf so viele verschiedene Unternehmen ausgewirkt hat.
Die widerstandsfähigsten Unternehmen waren diejenigen, die in der Lage waren, sich schnell anzupassen, flexibel zu sein und ihre Geschäfte in einem neuen Umfeld zu führen. Diejenigen, die nicht so widerstandsfähig waren, hatten die größten Schwierigkeiten und sind in einigen Fällen sogar gescheitert.
Wenn wir über Resiliency im Zusammenhang mit unserer Transformation nachdenken, sollten wir uns überlegen, wie wir flexible Geschäftsprozesse aufbauen können, die sich in einem sich ändernden, unerwarteten Umfeld schnell weiterentwickeln können. Betrachten Sie Resiliency als eines der Elemente, die Sie in Ihre Transformation einbeziehen.
Agile
‘Agile’ ist etwas, das der Resiliency ähnlich ist. ‘Agile’ bedeutet Flexibilität, spielt aber auch auf Geschwindigkeit und die Fähigkeit an, Technologie sehr schnell einzusetzen. Dies kann der Fall sein, wenn Sie in Ihrer Branche von einer Störung betroffen sind, oder wenn Sie proaktiv neue Technologien einführen wollen, um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.
Seien Sie vorsichtig mit dem Begriff ‘Agile’, denn auf der einen Seite wollen Sie agil sein, auf der anderen Seite aber auch klug und überlegt, und zwar mit einem strategischen Plan. Manchmal können diese beiden Dinge miteinander in Konflikt geraten oder in direktem Widerspruch zueinander stehen.
Wenn Sie das Beste aus beiden Welten finden, sich die Zeit nehmen, Ihre Strategie zu planen und festzulegen, dann wird ‘Agile’ erfolgreich sein. Legen Sie einen klaren Fahrplan für die Umstellung fest, definieren Sie Ihre Anforderungen und Ihre künftigen Prozesse und führen Sie dann die Änderungen ein.
Micro Moment
Auch im Marketing ist die Digitalisierung angekommen und sorgt nicht nur dafür, dass der Beitrag vom Marketing zum Ergebnis messbar wird, sondern auch maßgeblich für Umsatzwachstum verantwortlich sein kann.
Micro Momente sind jene Momente, in denen Sie Hilfe bei etwas brauchen und entweder zum Telefon greifen oder eine Suchmaschine auf Ihrem Rechner bemühen. Das kann die Terminvereinbarung beim Arzt sein, der Preisvergleich vor einem Einkauf im Geschäft oder die Suche nach einem Rezept für das Abendessen. Laut Think with Google nutzen mittlerweile 91 % der Menschen ihr Mobilgerät, um Informationen zu recherchieren.
Die besten Marken nutzen diese Micro Momente, indem sie unmittelbar auswerten, was ihre Kunden wollen und dann Strategien entwickeln, um die wichtigsten Fragen ihrer Kunden in Echtzeit zu beantworten. Um das Beste aus den Micro Momenten zu machen, sollten Sie Ihren Kunden jederzeit und überall nützliche Inhalte zur Verfügung stellen. Natürlich in Echtzeit.
Infonomics
Infonomics ist eine Disziplin, die versucht, Ihnen dabei zu helfen, herauszufinden, wie Sie Ihre Informationen als einen Wert betrachten können. Eine viel größere Frage ist allerdings, ob Informationen einen Wert haben – warum ist es wichtig, ob sie einen Wert haben? Die Beantwortung dieser Frage würde allerdings den Rahmen dieser Schlagwortliste sprengen.
Ich bediene mich deswegen der Definition des Gartner Group Analysten Doug Laney, der den Begriff ‘Infonomics’ nach meinem Wissen erstmals in den 90er Jahren definierte und freue mich auf Ihre Meinung zum Thema Infonomics.
“Infonomics ist eine Disziplin des Managements und der Bewertung für Informationen mit der gleichen oder einer ähnlichen Strenge und Formalität wie andere traditionelle Vermögenswerte (z. B. Finanz-, Sach-, immaterielles- und Humankapital). Die Infonomik geht davon aus, dass Informationen selbst alle Kriterien formaler Vermögenswerte eines Unternehmens erfüllen, und obwohl sie noch nicht von den allgemein anerkannten Regeln anerkannt sind, ist es zunehmend Aufgabe der Unternehmen, sich so zu verhalten, als ob sie die Fähigkeit der Informationen zur Schaffung von Geschäftswert optimieren würden.”
Disruptive
Die Forrester Research, Inc. hat in einem Report über ‘The Role of Disruption in Digital Transformation’ gut zusammengefasst, dass ohne ‘Disruption’ keine Innovation existieren könne. Schauen Sie nur mal was beispielsweise Menschen wie Elon Musk (Tesla), Brian Chesky (Mitgründer von Airbnb), Travis Kalanick und Garrett Camp (Uber) mit ihren (disruptive) Geschäftsideen erreicht haben.
Alle diese Menschen haben den Status quo in Frage gestellt, selbst im Angesicht von erheblichen Herausforderungen, um einige der bekanntesten Lösungen der Welt hervorzubringen – von denen die meisten jeden Tag von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt genutzt werden.
Eine Schlüsselerkenntnis aus dem Forrester Report ist folgende:
‘Die wachstumsstärksten Unternehmen von heute haben ihre Position nicht erreicht, indem sie dieselben Geschäftsmodelle wie ihre Konkurrenten verwendet oder Innovationen mit denselben bewährten Verfahren durchgeführt haben. Stattdessen haben sie die Art verändert, wie mit Technologie umgegangen werden kann. Sie griffen Trends auf, leisteten Pionierarbeit bei neuen digitalen Modellen und boten Produkte und Dienstleistungen an, die sich durch ihr Wissen von anderen abheben. Und sie waren damit ihrer Konkurrenz voraus.’
Im Zusammenhang mit Digitaler Transformation bedeutet Disruption eine Veränderung des “Business as usual”, das zu einer besseren Situation als zuvor führt. Es geht darum, etwas Neues zum Wohle von Kunden, Mitarbeitern und Stakeholdern einzuführen. Es geht darum, sich zu verpflichten, anders zu sein und die Branche mit etwas Großartigem zu stören (disruptive zu sein).
Liebe Leser. Wir ergänzen und aktualisieren diese Liste mit ‘digitalen Buzzwords’ kontinuierlich. Schauen Sie also wieder mal vorbei. Schreiben Sie uns gerne eine kurze Nachricht, wenn Ihnen weitere Buzzwords zum Thema Digitalisierung einfallen.